Flee (2021)

Als Flee im Oktober 2021 beim Dok Leipzig seine Deutschlandpremiere feierte (weshalb er schon in meinen letztjährigen Top 10 auftauchte), war seine Thematik von erschreckender Aktualität: Zwei Monate zuvor hatten die Taliban Afghanistan erobert, die Bilder tausender Menschen, die sich in Panik am Kabuler Flughafen versammelten, teils an abhebende Flugzeuge klammerten, waren noch im kollektiven Gedächtnis präsent. Nur vergisst dieses Gedächtnis eben auch schnell, wenn anderswo Schreckliches passiert, und inzwischen ist das Leid der afghanischen Bevölkerung bestenfalls eine Fußnote im täglichen Nachrichtengeschehen. Flee könnte dazu beitragen, dies zu ändern.

Allerdings erzählt der neue Dokumentarfilm von Jonas Poher Rasmussen nicht von der letztjährigen Machtübernahme der Taliban (er entstand bereits zwei Jahre zuvor und sollte ursprünglich 2020 in Cannes seine Premiere feiern), sondern der in den 90ern. Oder genauer: deren einschneidenden Auswirkungen auf das Leben von Amin. Der Mittdreißiger lebt inzwischen in Kopenhagen und ist, so beginnt der Film, nun endlich bereit, seine Geschichte zu erzählen.

Seit dem 23. Mai und noch bis 28. Juli in der Arte Mediathek verfügbar.

Link zum kompletten Text auf kino-zeit.de.

Bild: (c) Cinephil


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