The Kings of Summer, Jordan Vogt-Roberts, USA 2013
Drei Teenager brechen aus ihrem belastenden Familienleben aus, bauen ein Haus in einer abgelegenen Lichtung im Wald und verbringen dort den Sommer. All das nur, um endlich unabhängig zu sein – die Prämisse von Kings of Summer klingt zunächst nach einer ganz schlimmen Coming-of-Age-Klischeeparade. Wenn man böse sein will, ist sie das auch: ein Soundtrack aus Indie-Pop und leichtem Rap, eine idyllische Kleinstadt- und Waldkulisse und eine Romanze, die die Freundschaft der drei Jungs auseinanderzureißen droht. Alles dabei. Nichts, was man nicht schon dutzendfach gesehen hätte. Außerdem diverse überzeichnete Nebenfiguren. Und ganz viele (zu viele) coole Slow-Motion-Aufnahmen von Teenagern, die irgendwelche Sachen kaputtmachen.
Kings of Summer hat also zahllose Punkte, für die man ihn kritisieren, ja geradezu verreißen könnte. Aber verdammtnochma, dieser Film sprüht geradezu vor Unbeschwertheit, Witz, Charme und Sympathie. Ich habe den Jungs über diese 90 Minuten einfach unfassbar gerne bei ihrem zugleich größenwahnsinnigen wie vollkommen nachvollziehbaren Vorhaben zugesehen. Ich habe jede Montage genossen. Ich habe bei jedem absurden Spruch, den der unscheinbare Biaggio (Moises Arias) mit absoluter Trockenheit fallen lässt, gelacht. Kurzum, mir erging es genau wie dem jugendlichen Trio: Ich hatte hier den besten (filmischen) Sommer meines Lebens.
Bild: (c) Studiocanal
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